Porträts
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Dieter Rams

Datum21.01.2020

geboren am 20. Mai 1932 in Wiesbaden, Deutschland

Tätigkeitsbereiche

Industriedesign

Hersteller/Bezugsquellen

Braun, sdr+, Vitsoe

Kurzbiografie

Die Karriere von Dieter Rams ist untrennbar mit der Firma Braun verbunden, dessen Entwürfe selbige international berühmt machten. Sein erster Clou gelang ihm 1954 mit dem Radio-Plattenspieler SK4 („Schneewittchensarg“). Das reduzierte Design aus weiß lackiertem Blechkorpus mit einer Abdeckhaube aus Acrylglas und Wangen aus hellem Holz wurde zum Klassiker und Vorbild. Rams und sein Designteam um Gerd Alfred Müller, Dietrich Lubs und Florian Seiffert prägte in den Folgejahren bis in die 1980er Jahre das typische, klare Erscheinungsbild der Produkte des Braun-Konzerns.

Heute gilt er auch als der Großvater des Apple-Designs, da der Chefdesigner Jonathan Ive sich offiziell an Ram´s Design-Credo und minimalistischer Formensprache orientiert. Tatsächlich haben die Geräte der aktuellen Macintosh-Produktlinien frappierende Ähnlichkeiten mit den Klassikern (man vergleiche z.B. den Ipod und das Braun-Taschenradio). Dieter Rams empfindet diese Ähnlichkeit zwischen seinen alten Entwürfen und den aktuellen Erfolgsprodukten von Apple allerdings als “Kompliment”.

Ausbildung/Studium

  • 1947-1953 studierte er Architektur und Innenarchitektur an der Werkkunstschule Wiesbaden, unterbrochen von einer Ausbildung zum Tischler
  • 1953 - 1955 arbeitete er unter anderem im Architekturbüro von Otto Apel
  • Seit 1955 war er für den Elektrogeräte-Hersteller Braun tätig, zuerst als Architekt und Innenarchitekt, von 1961 bis 1995 als Chefdesigner
  • 1957 Erste Möbelentwürfe für Otto Zapf (ab 1959 Vitsoe & Zapf – Wiese Vitsoe – seit 1995 SDR+)
  • 1981 wurde er als Professor für Industriedesign an die Hochschule für bildende Künste Hamburg berufen (emeritiert 1997)
  • Von 1987 bis 1997 war er Präsident des Rats für Formgebung
  • 1995 wurde er vom Direktor Produkt Design zum Executive Director Corporate Identity Affairs der Braun AG
  • 1997 Ausscheiden bei der Braun AG
  • Seit 2003 ist er Berater der Design-Zeitschrift form
  • Er lebt und arbeitet in Kronberg

Bekannteste Werke

  • 1956 Radio-Plattenspieler-Kombination SK 4 („Schneewittchensarg“, gemeinsam mit Hans Gugelot)
  • 1960 Regalsystem 606
  • 1962 Sesselprogramm 620
  • 1963 Weltempfänger T1000
  • 1967 Kaffeemühle KSM 1/11
  • 1980 Hi-Fi Komponenten Regie und Atelier
  • 1987 Taschenrechner ET 66.
  • 2001 Satztischprogramm 010
  • 2003 Garderobenprogramm 030
  • Mehrere von ihm entworfenen Geräte und Möbel gehören zum Bestand des Museum of Modern Art in New York.

Auszeichnungen

  • 1965 Berliner Kunstpreis – Bildende Kunst, Förderungspreis (Preis der jungen Generation)
  • 1966 Rosenthal-Studio-Preis (auch 1978)
  • 1968 Honorary Royal Designer for Industry of the Royal Society of Arts, London
  • 1989 red dot design award – Design team of the year mit dem Braun-Design-Team
  • 1991 Ehrendoktorwürde des Royal College of Art in London
  • 1996 World Design Medal der Industrial Designer Society of America
  • 1997 Hessischer Verdienstorden
  • 2002 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
  • 2007 Lucky Strike Designer Award
  • 2010 Kölner Klopfer, Designpreis der KISD-Studierenden