Griff nach den Sternen Das Anzeiger-Hochhaus in Hannover
In den 20iger-Jahren wollte sich der Verleger August Madsack ein Denkmal setzen und ließ das erste Hochhaus der Stadt errichten. Entstanden ist mehr als ein neues Verlagsgebäude - Das Anzeiger-Hochhaus wurde das heimliche Wahrzeichen Hannovers.

Blaue Lichtsäulen steigern die imposante Wirkung des gen Himmel strebenden Anzeiger-Hochhauses im Zentrum Hannovers.

Von der einen Weltwirtschaftskrise ist nichts mehr, von der nächsten noch nichts und von einer Medienkrise noch lange nichts zu spüren, als der Verleger August Madsack 1925 den Bau eines Hochhauses für den „Hannoverschen Anzeiger“ in der Innenstadt beschließt.

Meisterwerk der Fassadenkunst: Der Hamburger Architekt Fritz Höger brach die flächige Front des Monolithen durch dekorativ versetzte und herausgedrehte Klinker auf und gab dem Anzeiger-Hochhaus einen interessanten Rhythmus.

Das Gemäuer des alten Verlagsgebäudes ist gespickt mit kunstvollen Klinkerelementen.

Nicht zufällig vermittelt die Schalterhalle, in der früher die Anzeigen aufgegeben wurden, den Eindruck eines Sakralraums mit Apsis und feierlicher Beleuchtung. Das Hannoversche Verlagshaus wurde inszeniert als bürgerliche und mediale Kathedrale.

Auch goldschimmernde Abschlussklinker setzte Fritz Höger ein und gab damit dem Anzeiger-Hochhaus ein irisierendes Antlitz.

An der Spitze der gestuften Eingangsbögen lenken Lichtbänder den Blick ins Innere und leiten Besucher und Kunden hinein.

Die beiden Treppenhäuser des Anzeiger-Hochhauses sind weitgehend original erhalten.

Direkter Nachbar des Verlagshauses ist ein ehemaliges Schwimmbad. Heute beherbergt das Jugendstilgebäude einen Kunstverein für zeitgenössische Kunst.

Das Zimmer des Verlegers befand sich in der Beletage – natürlich. Von hier wachte er über sein Medienimperium.