Hotels, die nach strengen Umweltkriterien wirtschaften Hotels mit Öko-Label
Mit Öko-Labels erfüllen sie längst mehr als nur strenge Umweltkriterien: Neue Herbergen zwischen Bali und Berlin überzeugen auch mit spektakulärem Design.

Hotels mit Öko-Label
SCHWEDEN
Treehotel
Nicht einmal in den kühnsten Kinderträumen kommt solch ein futuristisches Baumhaus vor. Der „Mirror Cube“ von Bolle Tham und Martin Videgård hängt nahe des 600-Seelen-Dorfs Harads in Nordschweden an einer Pinie und bietet Wohnraum, Bad und Schlafnische. Erreichbar sind die sechs, von jungen Architekten konstruierten Behausungen mit Namen wie „Ufo“, „The Cabin“, „Nest“ und die Baum-Sauna über Kletterleitern und Hängebrücken. Zum Abenteuerurlaub können Gäste das ganze Jahr über anreisen – auch bei Minusgraden. Eine elektrische, aus umweltfreundlicher Energiequelle gespeiste Bodenheizung macht’s möglich. DZ ab 550 €, www.treehotel.se

NEW YORK
Crosby Street Hotel
Mit ihrem ersten Überseeprojekt haben Tim und Kit Kemp, Inhaber der Londoner Firmdale-Hotels, selbst die verwöhnten New Yorker überrascht: Der Bau mit raumhohen Sprossenfenstern und Ziegelfassade im Loftstil zählt zu den umweltfreundlichsten Hotelbauten in den USA. Für ihren Einsatz recycelter Materialen, Wassersparmaßnahmen und Öko-Strom erhielt das grüne Luxushotel das Label „Gold LEED“ (Leadership in Energy and Environmental Design).

In den 86 Suiten wurden antike und moderne Möbel mit handbedruckten Stoffen kombiniert. Besonders beliebt sind der bepflanzte Patio 1 und das Kino mit lila Wänden und orangefarbenen Poltrona-Frau-Sesseln. Tipp: 50 Pflanzenarten verwandeln den Patio von Suite 203 in ein Minibiotop. DZ ab 395 €, www.designhotels.com

INDONESIEN
Alila Villas Uluwatu
Auf einem Felsplateau an der Südküste Balis hat das preisgekrönte Architekturbüro WOHA aus Singapur ein Hotel errichtet, das neue Öko-Maßstäbe setzt: Die 84 reduziert gestalteten Villen mit Privatpool wurden mit heimischen Materialien wie Bambus und Batu-Chandi-Vulkanstein für die Dächer erbaut. Sogar das Holz alter Bahnschwellen und Telegrafenmasten wurde integriert. Ergebnis: das erste Resort Balis mit „Earth Check“-Zertifikat. Villa ab 440 €, www.alilahotels.com/uluwatu

UTAH, USA
Amangiri
Als würde man auf einer Großbildleinwand einen Western gucken – so wirkt der Blick durch die Panoramascheiben der Zimmer auf die bizarren Felsformationen der Canyons rund um das Resort. Beim Bau der Anlage in der Heimat der Navajo-Indianer ließen sich der Hotelier Adrian Zecha und die Architekten Marwan Al-Sayed, Rick Joy und Wendell Burnett von der Maxime der Navajos inspirieren, der Erde höchsten Respekt zu zollen: Möglichst unauffällig haben sie die 34 Suiten, den Aman-Spa und die Wüsten-Lounge mit Daybeds und Feuerstelle in die Landschaft eingebettet. Auch die Farben der gewachsten Betonwände, die honiggelben Hölzer und die Ledermöbel verschmelzen mit der grandiosen Kulisse im Länderviereck Utah, Colorado, New Mexico und Arizona. DZ ab 800 €, www.amanresorts.com

GRIECHENLAND
The Westin Resort
Der goldgelbe Strand der Costa Navarino gilt als neues Luxusziel im Südwesten des Peloponnes. Die Filetplätze bei Pylos sicherte sich Starwood für zwei Resorts.

Die Natursteinvillen des Westin greifen die traditionelle Architektur der Region auf. Von den 445 Suiten haben 123 einen Privatpool. Eingerichtet sind die Zimmer, wie im The Romanos nebenan mit Möbeln von B&B Italia.

Der Umweltschutz steht hier an erster Stelle: Für den Bau der Anlage wurden rund 5000 Olivenbäume verpflanzt, Solarenergie liefert Strom. Das 4000 qm große Spa und den Turnier-Golfplatz können Gäste beider Hotels nutzen. DZ ab 230 €, www.starwoodhotels.com

MAURITIUS
Heritage Le Telfair Golf & Spa Resort
Weiße Villen mit großen Veranden im Kolonialstil, Pudersand und kristallklares Wasser: Das wieder eröffnete Fünf-Sterne-Resort liegt auf der „Domaine de Bel Ombre“, einer ehemaligen Zuckerrohrplantage im Süden der Insel. Die Anlage mit 140 Suiten wurde von dem Botaniker Charles Telfair beeinflusst, der hier bis 1833 lebte. Auf seinen Spuren wandeln die Gäste bei Ausflügen in das Naturreservat Valriche. Weitere Highlights: der spektakuläre 18-Loch-Golfplatz „Golf du Château“, gestaltet von Architekt Peter Matkovich, Wellness nach der Chakrenlehre und Candle-Light-Dinners im Meeresfrüchte-Restaurant. DZ ab 240 €, www.heritageletelfair.mu

BERLIN
Cosmo Hotel
Manchmal sind es kleine Dinge, die einem den Hotelaufenthalt versüßen: Im neuen Cosmo am Spittelmarkt in Berlin Mitte sind das die frischen Erzeugnisse der Bio-Bauern aus Brandenburg auf dem Frühstücksbuffet. Oder die Kosmetikartikel der Marke „Lather“ aus Los Angeles, deren Verpackung sich unter Sonnenlichteinfluss zu Stärke auflöst. Für angenehme Temperaturen in den 84, elegant in Silbergrautönen eingerichteten Suiten sorgen energieeffiziente Kühldecken. Geradezu erholsam ist das weich fließende Licht der Deckenleuchten von dem Berliner Designer Nik Schweiger, Bruder von Till und Gründer der Firma 3Deluxe-Biorhythm. DZ ab 99 €, www.designhotels.com

THAILAND
Soneva Kiri
„No News, no Shoes“ lautet das Motto auf der Insel Koh Kood (Schildkröte). Sobald man, eine Flugstunde von Bangkok entfernt, aus der achtsitzigen Privatmaschine klettert, um die letzte Etappe zum Resort der Six-Senses-Gruppe im Schnellboot zu meistern, merkt man, was gemeint ist: die Natur spüren und sich frei machen von den Informationen aus aller Welt. Hier wird Langsamkeit und Nachhaltigkeit zelebriert. In dem Bau der 1888 eröffneten Gast- und Tafernwirtschaft der Familie Hörger haben Deppisch Architekten aus Freising einige ökologische Raffinessen integriert: Der Vollholzbau sorgt für ein natürliches Klima in den 21 Zimmern, die sich alle zum Apfelgarten hin öffnen, Solarzellen auf dem Dach nutzen die Sonnenenergie, und ein Biomassekraftwerk liefert Wärme.

Die 42 Villen sind aus lokalen Materialien erbaut, den Energiebedarf decken Wind-, Sonnen- und Strömungskraft ab. Die „Eco-Villa“, ein Prototyp für weitere Resorts, setzt auf das Prinzip „Null-Emissionen“ und bereitet Regenwasser zu Trinkwasser auf. Für Träumer gebaut ist 2 das schummrige „Cinema Paradiso“. Villa ab 1500 €, www.sixsenses.com/Soneva-Kiri

HOHENBERCHA BEI MÜNCHEN
Biohotel Apfelgarten
Eine Kirche, ein Dorfplatz und pittoreske Häuser: Auf den ersten Blick ähnelt Hohenbercha vielen anderen Dörfern im Hügelland nördlich von München. Nur der puristische Neubau des „Apfelgarten“ tanzt aus der Reihe.

Für gute Träume sorgen Betten aus Zirbelholz, das eine schlaffördernde Wirkung hat. DZ ab 109 €, www.hoerger-biohotel.de