Porträts
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Franco Albini

Datum21.01.2020

Franco Albini

1905 in Robbiate, Italien geboren
1977 in Mailand gestorben

Tätigkeitsbereiche

Architektur, Innenarchitektur, Industriedesign, Möbeldesign

Hersteller/Bezugsquellen

Cassina
Walter Knoll
Poggi
Slica of Recco

Kurzbiografie

Der Italiener Franco Albini gilt heutzutage als einer der bedeutendsten Neo-Rationalisten der Designgeschichte. Während seine frühen Entwürfe, geprägt von Gio Ponti, mit dem er während und nach seinem Studium zusammenarbeitete, noch dem Art-Deco-Stil entsprachen, wirkte später der Umgang mit jungen Architekten des italienischen Rationalismus auf ihn ein. So entwickelten sich seine Designs zu den klaren, streng geometrischen Formen, für die Albini bekannt ist. Die Stiländerung wurde das erste mal im Jahre 1935 deutlich, als Franco Albini seinen Pavillion für das Instituto Nazionale delle Assicurazioni vorstellte.

Fünf Jahre zuvor hatte er in Mailand sein eigenes Büro eröffnet, in dem er zu Kriegszeiten zuerst nur als Innendekorateur und Designer arbeitete. Trotz seines rationalen, klaren Stils verloren sich Albinis Entwürfe nie in Monotonie, was Albini oftmals auch durch Multifunktionalismus erreichte. Sein 1936 auf der Triennale in Mailand vorgestelltes Projekt Stanza per un'uomo (Zimmer für eine Person) befasste sich mit der optimalen Ausnutzung kleiner Räumlichkeiten, die durch den Einsatz multifunktionaler Möbel erreicht wurde.

Neben seinen Möbeln entwarf Franco Albini auch Leuchten sowie ein Radio aus Glas und einen Fernseher. 1952 nahm er die Designerin und Architektin Franca Helg als Partnerin in sein Büro auf. Nach Kriegsende war es Franco Albini wieder möglich, sich als Architekt zu betätigen und er realisierte zur Zeit des Wiederaufbaus viele Projekte im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Zu seinen berühmtesten architektonischen Werken gehören unter anderem das Kaufhausgebäude für La Rinascente in Rom, die Museen Palazzo Bianco, Palazzo Rosso und Tesoro di San Lorenzo in Genua und die in Zusammenarbeit mit Franca Helg und Bob Noorda durchgeführte Gestaltung der Stationsbauten der Linie 1 der Mailänder U-Bahn.

Neben seiner gestalterischen und architektonischen Tätigkeit war Albini 1945/46 auch Redakteur der Zeitschrift „Casabella“ sowie von 1963 bis 1977 Professor für Architekturdesign am Polytechnischen Institut Mailand. Als Auszeichnung für seine Verdienste wurden ihm mehrere Titel verschiedenster Institutionen verliehen, wie. z.B. die Mitgliedschaft in der Accademia Ligustica di Genova, der Accademico di S. Luca, der MOMA in New York und der Royal Society of Arts in London.

Ausbildung/Studium

1929 Abschluss des Architekturstudiums am Polytechnikum in Mailand mit Diplom
Von 1963 bis 1977 war Franco Albini Professor für Architekturdesign am Mailänder Polytechnikum.

Bekannteste Werke / Bauten (Auswahl)

1933 Steel Frame House, 5. Triennale in Mailand
1935 Pavillion des Instituto Nazionale delle Assicurazioni in Mailand (INA)
1936 Stanza per un'uomo (Zimmer für eine Person), 6. Triennale in Mailand
1938 Bücherregal Veliero
1938 Sessel Rocking Chaise
1950 Sessel Margherita
1951 Sessel Gala
1956 Regal Infinito
1957 Kaufhausgebäude für La Rinascente in Rom
1962/63 Planung und Gestaltung der Stationsbauten der Linie 1 der Mailänder U-Bahn, Gemeinschaftsarbeit mit Franca Helg und Bob Noorda

Auszeichnungen (Auswahl)

1955 La Rinascente - Compasso d'Oro für Stuhl Luisa
1956 Verleihung der Bronzemedaille der New Yorker Parson School für seinen Beitrag zum Industriedesign
1957 Verleihung des Premio Olivetti per l'Architettura
1958 Gran Premio Nazionale La Rinascente - Compasso d'Oro
1964 Premio La Rinascente - Compasso d'Oro für die Planung und Gestaltung der Linie 1 der Mailänder U-Bahn
1971 wurde Franco Albini von der Royal Society of Arts in London zum "Royal Designer for Industry" ernannt.