Porträts
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Coop Himmelb(l)au

Datum16.01.2020

ARCHITEKTURBÜRO „COOP HIMMELB(L)AU“ VON WOLF D. PRIX

Wolf D. Prix geboren 1942 in Wien (Österreich)
lebt und arbeitet in Wien (Österreich)

Tätigkeitsbereiche

Architektur

Hersteller/Bezugsquellen

Vitra, Vorwerk, VILLA S.

Kurzbiografie

Der Wiener Wolf D. Prix studierte Architektur an der Technischen Universität in Wien, der Architectural Association in London sowie am Southern California Institute of Architecture in Los Angeles. Schnell hatte er sich der experimentellen Architektur verschrieben, bis er im Jahr 1968 zusammen mit Helmut Swiczinsky das Büro Coop Himmelb(l)au in Wien gründete. Die Beiden orientierten sich schließlich am Stil des Dekonstruktivismus. Neben dem Büro in Wien gibt es ein weiteres in Los Angeles. Coop Himmelb(l)au realisiert viele internationale Projekte in Europa, USA und in Japan.

Die ersten Entwürfe von Wolf D. Prix und Helmut Swiczinsky zählen zu den pneumatischen Raumkonstruktionen. Die Weiteren machen sehr klar deutlich, dass Beide zu den Vertretern des Dekonstruktivismus gehören. Mit diesem Baustil wird Coop Himmelb(l)au in den 80er Jahren weltweit bekannt. Durch das Zerstückeln von Elementen und den dadurch neugewonnenen Strukturen zählen sie zu den wichtigsten Vertretern dieser Stilrichtung. 1988 nahmen Wolf D. Prix und Helmut Swiczinsky an der Ausstellung „Deconstructive Architecture“ im Museum of Modern Art in New York teil.

Ein sehr bekanntes Gebäude von Coop Himmelb(l)au aus der Anfangszeit ist das „Haus mit dem fliegenden Dach“ aus dem Jahr 1973 in London. Hier wird das Hausdach optisch von einem großen Ballon in die Luft gehoben. Weitere bekannte Bauten sind das Akron Museum in Ohio, die Akademie der bildenden Künste in München, die noch nicht realisierte europäische Zentralbank in Frankfurt am Main, das UFA-Kino in Dresden, der SEG-Tower in Wien und die BMW-Welt in München.

Ein ideales Beispiel für den dekonstruktiven Baustil ist die BMW Welt in München. Hier sind die Überlagerung sowie die Durchdringung der Bauteile zu erkennen. Es ergibt sich ein skulpturales Gebäude, bei dem einzelne Teile, wie das Dach, zu schweben scheinen. Dies ist kennzeichnend für den progressiven Baustil. Neben den architektonischen Projekten haben Wolf D. Prix und Helmut Swiczinsky auch Möbel und Produkte entworfen. Zum Beispiel den Sessel „Vodöl“ für Vitra aus dem Jahr 1989. Dieser ist eine dekonstruktive Neugestaltung des Klassikers „Grand Comfort“ von Le Corbusier, Charlotte Perriand und Jean Jeanneret aus dem Jahr 1928.

Die Bauten von Coop Himmelb(l)au wurden mehrfach national und international ausgezeichnet. Hierzu zählen unter anderem der Deutsche Architekturpreis sowie der Große Österreichische Staatspreis. Desweiteren konnten Wolf D. Prix und Helmut Swiczinsky mehrere internationale Wettbewerbe gewinnen wie den Wettbewerb für Melun-Senart. 
Wolf D. Prix ist neben dem Büro auch als Professor tätig. So war er im Jahr 1984 Gastprofessor an der Architectural Association in London und im Jahr 1990 an der Havard Universität in Cambridge. Seit 1993 lehrt Wolf D. Prix als Professor für Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien und seit 2003 ist er dort Leiter des Institutes für Architektur sowie Vize-Rektor.

Ausbildung/Studium

Wolf D. Prix studierte an der Technischen Universität Wien, der Architectural Association London und dem Southern California Institute of Architecture Los Angeles
1968 Gründung der Wiener Architektengruppe COOP HIMMELB(L)AU mit Helmut Swiczinsky und Michael Holzer
1984 Gastprofessor an der Architectural Association in London (England)
1985 1995 Gastprofessor am SCI-Arc in Los Angeles (USA)
1990 Gastprofessor an der Havard University in Cambridge, Massachusetts (USA)
1993 Professor für Architekturentwurf an der Universität für angewandte Kunst in Wien (Österreich)
1995 1997 Mitglied des Architekturbeirates im österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
seit 1998 Fakultätsmitglied an der Columbia University, New York (USA)
1999 Harvey S. Perloff-Lehrstuhl an der UCLA, Kalifornien (USA)
2001 Gastprofessor an der UCLA, Kalifornien (USA)
seit 2003 Vorstand des Instituts für Architektur, Leiter des Studio Prix und Vizerektor der Universität für angewandte Kunst in Wien (Österreich)
2006 österreichischer Pavillon der 10. Architektur Biennale in Venedig
Wolf D. Prix ist Mitglied des österreichischen Kunstsenats, der Europäischen Akademie der Wissenschaft und Künste, Beirat für Baukultur, der Architektenkammer Österreich, dem Bund Deutscher Architekten (BDA), der Architektenkammer Santa Clara (Kuba), dem RIBA, dem AIA sowie der Architektenkammer Italien.

Bekannteste Werke

1973 „Haus mit fliegendem Dach“ in London (England)
1978 Reiss Bar in Wien (Österreich)
1983/1987 – 1988 Dachbau Falkenstraße in Wien
1984 – 1985 Studio Baumann in Wien (Österreich)
1988 Sessel „Vodöl“ für Vitra
1992/2002 – 2005 Bau der Akademie der bildenden Künste in München
1993 – 1994 östlicher Pavilion des Museums in Groningen (Niederlande)
1993 – 1998 UFA Kino in Dresden
1994 – 1998 SEG-Tower in Wien
2001 – 2007 BMW Welt in München
2001 – 2007 Akron Art Museum in Akron (USA)
2001 – 2014 Musée des Confluences in Lyon (Frankreich)
2002 – 2008 Central Los Angeles Area High School in Los Angeles (USA)
2003 – 2008 „House of Music“ in Aalborg (Dänemark)
2003 – 2014 Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main
2005 – 2011 Busan Cinema Center in Busan (Südkorea)
2007 – 2013 MOCAPE in Shenzhen (China)
2008 – 2010 Pavilion 21 MINI Opera Space in München
2008 – 2011 Martin Luther Kirche in Hainburg an der Donau (Österreich)
2008 – 2012 Internationales Konferenzcenter in Dalian (China)

Auszeichnungen (Auswahl)

1986 – 1987 1. Preis - Wettbewerb Melun-Senart: Stadtplanung „The Heart of a City“
1988 Preis der Stadt Wien für Architektur
1989 – 1991 3 mal den New Yorker Progressive Architecture Award
1999 Deutscher Architekturpreis
1999 Großen Österreichischen Staatspreis für Architektur
2001 Wolf D.Prix bekommt die Ehrendoktorwürde von der Universität in Palermo (Buenos Aires) verliehen
2002 „Officier de l’ordre des arts et des lettres“
2002 Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
2004 „Annie Spink Award for Excellence in Architectural Education“ für sein Engagement in Sachen Bildung
2008 „Jencks Award: Visions Built Preis“
2009 Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst