Porträts
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Josef Hoffmann

Datum21.01.2020

Josef Hoffmann

geboren 1870 in Pirnitz (Tschechien)
gestorben 1956 in Wien (Österreich)

Tätigkeitsbereiche

Architekt, Möbeldesign, Produktdesign

Hersteller/Bezugsquellen

Wittmann Möbelwerkstätten, WOKA LAMPS VIENNA

Kurzbiografie

Schon in der Höheren Staatsgewerbeschule in Brünn interessierte sich Josef Hoffmann sehr für Architektur. Besonders für die griechische sowie die italienische Renaissance. Nachdem er ein Jahr als Baupraktikant in Würzburg gewirkt hatte, entschloss sich Hoffmann im Jahr 1892 für ein Studium an der Akademie der bildenden Künste.
Nachdem Hoffmann und andere Gleichgesinnte wie Gustav Klimt oder Kolo Moser demonstrativ aus dem Künstlerhaus austraten, bildeten sie 1897 eine neue Vereinigung: Die Wiener Secession. Das Stammhaus der Gruppe wurde von Josef Maria Olbrich erbaut und war allein für Ausstellungszwecke gedacht. Hier konnte sich Hoffmann als Gestalter präsentieren. Seine Entwürfe aus dieser Zeit sind geprägt von der Betonung der Fläche, die Werke sind ebenfalls bestimmt von der Struktur.

Schon 1899 hatte sich Hoffmann einen guten Ruf erarbeitet und wurde von der Wiener Kunstgewerbeschule berufen. Ein Jahr später war in Hoffmanns Arbeiten ein eindeutiger Stilwandel zu bemerken, denn dieser orientierte sich nun an englischen und schottischen Zeitgenossen wie zum Beispiel Charles Rennie Mackintosh. Die Wiederbelebung klassizistischer Ideale sowie die Verwendung von einfachen Formen sind in Hoffmanns Arbeiten zu erkennen.

Zu einem bekannten Werk von Hoffman zählt das Supraportenrelief aus dem Jahr 1902. Es handelt sich um einen Gipsschnitt, der von Kreisen und Quadraten geprägt ist. Zu der Entstehungszeit des Supraportenreliefs entstanden überall Werkstätten. Im Jahr 1902 gründeten Josef Hoffmann und Kolo Moser die Wiener Werkstätte als Produktionsgemeinschaft bildender Künstler. Sie hatten sich zum Ziel gemacht Gegenstände neu zu entwerfen und ihnen Individualität sowie Schönheit zu verleihen.
Im Jahr 1904 plante Hoffmann dann das Sanatorium Purkersdorf. Er benutzte hierfür Stahlbeton. Nach diesem Gebäude waren seine Werke zwar immernoch von einfachen Formen geprägt, jedoch waren vor allem die Materialien und Verarbeitungstechniken deutlich prunkvoller als sonst. Zum Höhepunkt seiner Karriere schaffte Hoffmann dann das Palais Stoclet in Brüssel. Dieses Gebäude ist geprägt vom Klassizismus. Bis zu seinem Tod beschäftigte Hoffmann sich mit neuer Formenfindung.
Josef Hoffmann starb 1956 in Wien.

Ausbildung/Werdegang

1887 Höhere Staatsgewerbeschule, Brünn
1892 Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien
1897 – 1905 Gründung der Wiener Secession gemeinsam mit Joseph Maria Olbrich
1899 Lehrer an der Wieber Kunstgewerbeschule
1903 Gründung der Wiener Werkstätte gemeinsam mit Fritz Wärndorfer und Koloman Moser
1907 Mitbegründer des Deutschen Werkbundes
1912 Mitbegründer des Österreichischen Werkbundes
1950 Gründung Föderation moderner bildender Künstler Österreichs gemeinsam mit Albert Paris Gütersloh

Bekannteste Werke & Bauten (Auswahl)

1902 Supraportenrelief
1905 – 1911 Palais Stoclet
1906 Sanatorium, Purkersdorf
1913 – 1915 Villa Skywa-Primavesi
1938 – 1945 Umbau des Botschaftspalais der kaiserlich Deutschen Botschaft, Wien (Österreich)

Auszeichnungen (Auswahl)

1950 Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur