Porträts
Porträts

Tokujin Yoshioka

Datum24.02.2020

Designer des Jahres 2011 – Tokujin Yoshioka

Kurzporträt

Freude machen, Verwunderung, Verblüffung auslösen hat Tokujin Yoshioka als die wichtigsten Ziele seiner Arbeit genannt. Wenn das sein Maßstab für Erfolg ist, dann ist der japanische Designer sehr, sehr erfolgreich. Ob es Bänke als Wasserfälle sind, künstliche Wolken als Rauminstallationen oder ein Stuhl aus Papier, der dank seiner Honigwabenstruktur das Gewicht eines Erwachsenen trägt, – Tokujin Yoshioka überrascht immer wieder. Auch sich selbst.

Wie viele Japaner hat Tokujin Yoshioka großen Respekt vor der Natur und ihrer Schönheit. Viele seiner Entwürfe sind inspiriert von der Natur und ihren Möglichkeiten. Er versucht die Natur zu verstehen und ihre Prinzipien für seine Arbeit zu nutzen – daher zum Beispiel die Wabenstruktur des Papierstuhls. Und so wie die Natur ausprobiert, "übt", experimentiert und damit die Evolution vorantreibt und dabei immer wieder Neues, Überraschendes hervorbringt, lässt sich auch Tokujin Yoshioka von seinen eigenen Ideen überraschen.

Er arbeitet seit Jahrzehnten mit dem legendären Modeschöpfer Issey Miyake zusammen und ist inzwischen selbst einer der einflussreichsten Designer Japans. Dabei beschränkt sich sein Kosmos mitnichten aufs Möbeldesign, seine Installationen, Showrooms und Ausstellungen setzen internationale Maßstäbe: ein "Schneefall" aus fast einer halben Tonne Gänsefedern, ein "Tornado" aus Kunststoffröhrchen, künstlich gezüchtete Eiskristalle für Swarovski. Zu seinen Auftraggebern gehören Luxusgüterhersteller wie Hermès oder Cartier und fast alle Oberklasse-Automobilhersteller, deren Messestände er zum Beispiel entwirft.

Ästhetisch sind seine technisch hochraffiniert durchgeplanten Ideen durch Transparenz oder die Abwesenheit von Farbe verbunden, sprich sie sind Weiß wie der Moon-Sessel für Moroso oder durchsichtig wie der Invisible Table für Kartell oder der Prism Glass Chair für Glas Italia. 

Damit lenkt Tokujin Yoshioka, der gerne optisches Fiberglas verwendet, von den Objekten selbst ab und betont die Idee, das Konzept dahinter. Die Betrachter und Benutzer können sich auf ihre Eindrücke und Gefühle konzentrieren. Tokujin Yoshioka hat dazu einmal gesagt: "Ich denke, dass die pure und reine Ästhetik viel eher die Idee des Objekts preisgibt. Damit kann ich besser ausdrücken, was ich erschaffen wollte. Ein weißes und ein transparentes Objekt sind symbolisch – einfach und stark." 

www.tokujin.com

Lebenslauf

1967 in Japan geboren
Studium an der Kuwasawa Design Kenkyūjo (Kuwasawa Design School) 
Arbeit bei Shiro Kuramata und Issey Miyake 
2000 Eröffnung des eigenen Studios in Tokio
Seit 2002 Arbeit mit optischem Fiberglas
2002 erster Auftritt auf der Mailänder Möbelmesse

Wichtige Entwürfe
Design

  • Invisible Table für Kartell
  • Planet-Leuchtenserie für Kartell
  • Hocker/Beistelltisch Sparkle für Kartell
  • Daybed Tokyo Pop für Driade
  • Element-Tisch für Desalto
  • Stuhl Smatrik für Kartell
  • Prism Glass Chair für Glas Italia
  • Stuhl Moon für Moroso
  • H3: Architektur und Installationen
  • Glass Tea House KOU-AN bei Kyoto
  • Transforming Japanese Rice Warehouse, Tokio  
  • Mori Building 
  • Swarovski Store, Ginza 
  • Rainbow Church (2008, 2013–2014), Museum of Contemporary Art Tokio
  • Floating fountain – Entwurf für das neue Olympiastadion in Tokio
  • Issey Miyake Store in Mailand

 

Auszeichnungen

2000 I.D. Annual Design Review 
2001 I.D. Annual Design Review 
2007 Good Design Award: Golden Award 
2007 Design Miami: Designer of the Year 
2008 Wallpaper Design Awards: Best furniture designer 
2008 Design for Asia Award: Grand Awards 
2010 Tokyo Design & Art Environmental Awards: Artist of the Year 
2012 Creator of the Year, Maison & Objet: 
2017 Milano Design Award 

 

Kunden

Apple, Audi, BMW, Cassina, Cartier, Desalto, Driade, Glass Italia, Hermès, Kartell, Lema, Lexus, Issey Miyake, Moroso, Swarovski