Architektur
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Brücke in die Zukunft: Norman Foster und Porsche gestalten Venedigs neue Wasserwege

Mit „Gateway to Venice’s Waterway" zeigen Norman Foster und Porsche auf der Biennale 2025 eine schwimmende Installation, die Venedigs Brücken neu interpretiert – sieht so die Zukunft der Stadt auf dem Wasser aus? 
Text Yvonne Dewerne
Datum13.05.2025

Im Rahmen der Architektur-Biennale 2025 in Venedig präsentieren die Norman Foster Foundation und Porsche eine innovative Architektur-Installation, die nicht nur die Zukunft der urbanen Mobilität, sondern auch die Verschmelzung von Design, Architektur und Nachhaltigkeit thematisiert. Die beeindruckende 37 Meter lange Struktur trägt den Namen „Gateway to Venice’s Waterway“ und stellt eine einzigartige Verbindung zwischen Venedigs historischer Architektur und der modernen Vision für die Mobilität der Zukunft dar. Diese Installation ist Teil der Design- und Kunst-Initiative „The Art of Dreams“ von Porsche und zeigt die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Verschmelzung von Technologie, Natur und urbanem Design ergeben.

„Gateway to Venice's Waterway" auf der Arsenale Biennale neben dem Armstrong Mitchell Hydraulic Crane

Eine Verbindung zwischen Venedigs Historie und der Zukunft der Mobilität

Die Installation „Gateway to Venice’s Waterway“ nutzt die Formensprache Venedigs, um eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schlagen. Die kinetische Konstruktion erinnert an das historische Brückennetz der Stadt. Dabei wurde eine Aluminiumstruktur gewählt, die für maximalen Ressourcenschutz und minimale Umweltbelastung sorgt. Der Bau der Installation greift die Prinzipien der Aerodynamik und des innovativen Designs auf, die auch die Porsche-Modelle kennzeichnen. Besonders markant ist die kinetische Oberfläche, die nicht nur ästhetische Akzente setzt, sondern auch für eine optimale Ressourceneffizienz sorgt. Die Installation schlägt eine Brücke zu neuen Konzepten der Fortbewegung, die sowohl zu Wasser als auch zu Land eingesetzt werden können. 

Während der Architekturbiennale brachte das vollelektrische Design-Boot Frauscher x Porsche 850 Fantom Air BesucherInnen lautlos durch Venedig zur Installation der Norman Foster Foundation.

Plattform für nachhaltige, zukunftsweisende Verkehrslösungen

„Gateway to Venice’s Waterway“ ist jedoch weit mehr als eine reine Architektur-Installation. Die von der Norman Foster Foundation und Porsche entwickelte Plattform versteht sich als praktisches Beispiel für zukünftige, nachhaltige Mobilitätslösungen. Die Installation ist ein funktionaler Ort, der aktiv zur Diskussion über urbane Mobilität und Nachhaltigkeit beiträgt. So kommen während der Biennale Elektro-Sportboote des Herstellers Frauscher x Porsche und Schiller-Wasserfahrräder zum Einsatz, die speziell für diese Initiative entwickelt wurden. Diese fortschrittlichen Verkehrsmittel basieren auf innovativen, elektrischen Antrieben, die  den Umweltschutzgedanken des Projekts unterstreichen. Durch die tatsächliche Nutzung dieser umweltfreundlichen Verkehrsmittel wird die Vision einer grünen, nachhaltigen Mobilität unmittelbar erlebbar. 

Das Gateway markiert den Beginn einer neuen Zusammenarbeit zwischen Norman Foster und Porsche

Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Architektur trifft auf Automobildesign

Die Zusammenarbeit zwischen Porsche und der Norman Foster Foundation ist nicht nur ein Beispiel für die Verschmelzung von Architektur und Automobildesign, sondern auch für die interdisziplinäre Kooperation, die nötig ist, um die Herausforderungen der urbanen Mobilität in einer zunehmend komplexen Welt zu meistern. Michael Mauer, Leiter des Bereichs Style Porsche, hebt hervor, dass das Projekt nicht nur für Porsche eine wertvolle Inspirationsquelle war, sondern auch für die langfristige Ausrichtung des Unternehmens von Bedeutung ist. Es geht dabei nicht nur um die Weiterentwicklung der Marke Porsche, sondern um die Frage, wie Design und Architektur gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft schaffen können.
Die Installation „Gateway to Venice’s Waterway“ ist das Ergebnis dieser interdisziplinären Zusammenarbeit und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Visionen für die Zukunft von Verkehr und Infrastruktur realisiert werden können. Die Verwendung innovativer Materialien, wie die modulare Fertigung der Konstruktion, stellt eine nachhaltige Lösung dar, die für andere Städte weltweit als Modell dienen kann. Durch die konsequente Integration von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und der ressourcenschonenden Fertigung wird das Projekt zu einem Paradebeispiel für die Synergie zwischen Nachhaltigkeit und funktionalem Design.

Die Flexibilität der Installation zeigt sich auch in der Möglichkeit, die Struktur je nach Umgebung und Bedürfnissen anzupassen

Modularität und Flexibilität: Wenn Architektur von Autos lernt

Das „Gateway“ ist als flexibles und anpassungsfähiges Bauwerk konzipiert. Die Installation ist nicht als feste, endgültige Lösung gedacht, sondern als Prototyp, der die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und Anpassung an verschiedene urbane und klimatische Bedingungen bietet. In wärmeren Klimazonen könnte die Oberfläche durch Textilmembranen ersetzt werden, die für eine natürliche Belüftung sorgen, während in kälteren Gebieten isolierende Materialien verwendet werden könnten, um eine effizientere Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten. Diese Denkweise, die Technologie und Natur miteinander verbindet, steht im Einklang mit Fosters Überzeugung, dass Architektur sowohl funktional als auch poetisch sein sollte. Es geht darum, ein Design zu entwickeln, das sich dynamisch in die bestehende urbane Landschaft einfügt und gleichzeitig die Umwelt schont. Norman Foster beschreibt das Projekt als einen „beginnenden Prozess“, der in verschiedenen Iterationen weltweit Anwendung finden könnte. Diese Anpassungsfähigkeit, die sich sowohl in der modularen Konstruktion als auch in den unterschiedlichen klimatischen Ausrichtungen zeigt, macht das Projekt zu einem zukunftsweisenden Modell für eine skalierbare, nachhaltige Architektur.  

Die Installation interpretiert die Verbindung von Traum und Wirklichkeit, inspiriert von Natur und Technik

Mit „Gateway to Venice’s Waterway“ wird nicht nur ein architektonisches Meisterwerk präsentiert, sondern auch ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen, vernetzten Zukunft der urbanen Mobilität. Die Partnerschaft zwischen Porsche und der Norman Foster Foundation wird darüber hinaus fortgesetzt und bietet weitere spannende Perspektiven für die Zukunft von Mobilität und Architektur.

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