
Zum Tode Frank Gehry: Verlust eines Jahrhundert-Architekten
Jeder kennt ihn, nicht jeder liebt ihn. Aber das spielt keine Rolle – der am 5. Dezember 2025 in Santa Monica verstorbene Frank O. Gehry bleibt einer der wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Sein Werk ist nonkonform; fordert Technologie, Kunst und Mensch gleichermaßen heraus.

Es regt einen öffentlich geführten Architekturdiskurs an und stiftet Identität. Wer in Weil am Rhein, Düsseldorf, Hannover oder Herford lebt, weiß das, denn dort stehen echte Gehrys: die fließenden, komplex gefalteten Formen des Vitra Design Museums (1989), des Neuen Zollhofs (1999), des “Gehry-Towers” (2001) und des Marta (2005) sind längst zur Signatur ihrer Standorte geworden. In einer Zeit, in der dies noch nicht Usus war, verwandelte Gehry dekonstruktivistisch verformte Visionen mithilfe digitaler Entwurfsprozesse in voll funktionsfähige “Skulpturen”, wie er selbst seine Gebäude lieber nannte.


Damit wird der 1929 in Toronto geborene Jahrhundert-Architekt neben Daniel Libeskind und Zaha Hadid als einer der wichtigsten Vertreter der Postmoderne in die Architekturgeschichte eingehen. Seinem unverkennbaren Stil mit asymmetrischen Geometrien und collagenhaft zusammengesetzten Elementen ist Gehry bis in sein Spätwerk hinein treu geblieben, wie die ersten Bilder vom Bau des Guggenheim Abu Dhabi zeigen, das im Jahr 2026 eröffnet werden soll.
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