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Skylines: Hängenden Gärten für New York von Studio Lissoni Casal Ribeiros

Das Architekturstudio Lissoni Casal Ribeiro hat im Rahmen der Skyhive Skyscraper Challenge mit „Skylines“ ein 500 Meter hohes Ökosystem mit hängenden Gärten entworfen.
Text Jeanette Kunsmann
Datum23.02.2022

Gesucht: ein neues Hochhaus für New York, das der Stadt zugleich einen Weg in die Zukunft weist. Eine Antwort könnte die Vision „Skylines“ sein. Das Projekt vom Studio Lissoni Casal Ribeiro ging aus dem Ideenwettbewerb „Skyhive Skyscraper Challenge“ als eins der Siegerprojekte hervor. Das Team um den italienischen Architekten Piero Lissoni, Joao Silva und Fulvio Capsoni hat seine kühne, himmelstürmende Konstruktion aus 125 Etagen mit einem autarken Ökosystem ausgestattet.

Skylines als vertikale Gartenstadt

Insgesamt 125 Geschosse stapelt „Skylines“ in die Höhe, wobei alle wesentlichen Nutzungen wie Bildung, Ernährung, Gesundheit und Sport ebenso Platz finden wie Wohnen und Arbeiten.

Ausgehend von einem 80 x 130 Meter großen Grundstück entwickeln die Architekten ihren Hochhausentwurf um einen zentralen Kern. Rund um die aufgetürmten Nutzflächen für Wohnungen, Büros, Sportanlagen und medizinische Einrichtungen sollen hängende Gärten, Gemüsebeete und Wälder wachsen. Den Abschluss bildet ein Vorhang aus Stahlseilen, der die hängenden Gärten konstruktiv mitträgt, darüber hinaus aber auch eine ästhetische Funktion hat.

Der umlaufende Vorhang aus Stahlseilen trägt die hängenden Gärten konstruktiv und betont die markante Silhouette. Visualisierung: Lissoni Casal Ribeiro

Die Nutzungen sollen sich in vertikalen Abschnitten verteilen. Während die unteren Etagen öffentlichen und kulturellen Aktivitäten zugeteilt sind, befinden sich darüber Ebenen für die Gemüsegärten. Diese arbeiten mit einem Anbausystem ohne Erde, damit die Schwermetallbelastung der angebauten Lebensmittel reduziert werden kann. In den darüber liegenden Geschossen sind Sportmöglichkeiten geplant sowie weitere Bereiche, die eine Klinik beherbergen. Noch höher folgen Etagen für Schulen und Universität, bis dann im 20. Stock der Abschnitt für Büros beginnt. Alle weiteren darüber liegenden Etagen mit ihrem erhabenen Ausblick dienen ausschließlich dem Wohnen.

Ökosystem und kulturelle Vision

Neuer großer Nachbar in Manhattan: Mit 500 Metern Höhe wäre „Skylines“ mehr als doppelt so hoch wie beispielsweise der 50-geschossige Wolkenkratzer „One World Plaza“.

Für das Studio Lissoni Casal Ribeiro ist wichtig, dass ihr Hochhaus ein System wird, das Energie produziert, optimiert und recycelt. Es soll ein perfektes Mikroklima entstehen, das die Luft filtert, Kohlendioxid absorbiert, Feuchtigkeit produziert, Regenwasser für die Bewässerung der Grünanlagen wiederverwendet und darüber hinaus Sonnenschutz und Schutz vor dem Lärm der Metropole bietet. Die Architekten verstehen „Skylines“ nicht nur als ein Ökosystem, sondern sehen es als eine kulturelle Vision zur Verbesserung der Lebensqualität. Nun wartet das grüne Super-Hochhaus auf einen Auftraggeber, der es umsetzt.