Architektur
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"Giverny Oasis" von Maison Édouard François

Hängende Gärten mit Palmen und Zitrusgewächsen vor dem Balkon: Eine schöne grüne Welt zeichnet das Pariser Architekturbüro Maison Édouard François für ein Apartmenthochhaus namens "Giverny Oasis" in der Hafenstadt Limassol auf der Mittelmeerinsel Zypern. Inspiration für diese vertikale Landschaft war der Garten des französischen Impressionisten Claude Monet.
Text Jeanette Kunsmann
Datum27.02.2023
Kegelförmige Pfosten bilden das Fundament für die "Poolgärten" des "Giverny Oasis".

Wie üppig immergrün kann ein Wohnhochhaus sein? Diese Frage beantwortet das Pariser Architekturbüro Maison Édouard François mit einer kühnen Hommage an Claude Monet. Vor gut 120 Jahren inspirierte den Impressionisten sein eigenes schimmerndes Gartenparadies in Giverny zu Meisterwerken wie dem „Le Jardin de L’Artiste à Giverny“. 
 

"Giverny Oasis": eine Hommage an Claude Monet

Mit dem Entwurf "Giverny Oasis" beruft sich der französische Architekt Édouard François 2018 auf eben jene gemalte botanische Vielfalt für ein 16-geschossigen Wohnturm auf der Mittelmeerinsel Zypern. Die Struktur soll einen wilden Reichtum von Pflanzen, Stauden und Bäumen wachsen lassen.
 

An die 150 Quadratmeter große Wohnfläche schließt sich beinahe nahtlos ein 60 Quadratmeter großer Balkon an. Auf jeder Étage der "Giverny Oasis" befinden sich zwei separate Wohnungen.

"Giverny Oasis": 20 Luxus-Apartments für Limassol

Die 20 Luxus-Apartments in der Hafenstadt Limassol verzaubern mit einem wilden Reichtum von Palmen, Stauden, Weinreben und Zierpflanzen, Blütensträuchern, Gemüsebeeten, Zitrusgewächsen und Olivenbäumen. Auf allen Etagen sollen resiliente Oasen in den konischen Konstruktionen wachsen. Kleine private Pools und Terrassen zum Sonnenbaden, Essen, Gärtnern und Entspannen sollen die Außenräume der Wohnungen ergänzen.

 

In den Boden eines jeden Kegels werden Wasserspeicher, sogenannte Oyas, eingebaut – eine 2000 Jahre alte Technik, um die im mediterranen Klima notwendige Feuchtigkeit zu erhalten.

Die vertikalen Landschaften der "Giverny Oasis"

Die konischen Säulen werden von umgedrehten Kegeln gekrönt, die fruchtbare Erde aufnehmen, um die natürlichen Bedingungen des Bodens nachzubilden. Jede bepflanzte Säule bleibt an der Oberseite geöffnet und sieht integrierte Wasserreserve vor. Diese sogenannten Oyas basieren auf einer zweitausend Jahre alten Technik zur Erhaltung der Feuchtigkeit im mediterranen Klima.
 

"Giverny Oasis": das Paradies vor dem Balkon

Das Haus als Baum, die Symbiose aus Architektur und Natur: Es ist fast 20 Jahre her, dass Édouard François der 2004 in Paris den "Tower Flower" fertigstellte. Seitdem hat François eine Reihe weiterer Projekte und Gebäude entworfen, die dieses bepflanzte, architektonische Konzept weiterführen. Eine schöne grüne Welt zeichnet auch dieser Wettbewerbsbeitrag "Giverny Oasis". Die Symbiose aus Architektur und Natur sucht einen Bauherrn, sie wurde bisher noch nicht realisiert.